Erlebnisse und Erfahrungen

Leider sind bei uns im vergangenen Jahr fast 30 Eichhörnchen gestorben, so viele wie nie zuvor. Die Ursache hierfür sind vor allem Umweltgifte, Gartengifte, Giftköder, Verletzungen durch Hunde und Katzen, der Strassenverkehr und natürlich auch Krankheiten. Die höchste Sterberate unserer kleinen Nager hatten wir aber auf jeden Fall durch Einwirkung des Menschen.

 

Dieses Männchen habe ich kurz nach dieser Aufnahme tot aufgefunden. Es hinterlässt ein Weibchen mit drei Jungen

Zur Zeit haben wir bei uns noch 5 Eichhörnchen unter denen ich nur noch ein weibliches Tier entdecken kann. Verstirbt das Weibchen, können sich die Eichhörnchen hier nicht mehr fortpflanzen. Allerdings entdecke ich immer wieder zugelaufene Tiere. Im vergangenen Jahr waren hier plötzlich 4 Eichhörnchen mit starkem Fellverlust. Eines von ihnen war fast nackt. Die Ursache hierfür ist meistens eine falsche Ernährung und Vitammangel. Ein Zeichen dafür, dass sich die kleinen Nager in unseren Großstädten nicht mehr richtig ernähren können. Durch eine ausgewogene Ernährung an unserer Futterstelle hatten alle nach einiger Zeit wieder einen dichten Fellbewuchs. Vor einigen Wochen fand sich an unserer Futterstelle auch ein völlig abgemagertes Eichhörnchen ein, das den Futterplatz vor lauter Hunger überhaupt nicht mehr verlassen konnte und ich freue mich darüber, dass sich das Tier heute wieder prächtig entwickelt hat.

Auch ein ca. 7 Wochen altes Eichhörnchen ist mir erst kürzlich zugelaufen. Das kleine Mädchen hat einen von mir nach gebauten und eingerichteten Kobel, den ich hoch in einer Tanne angebracht habe, als Nest angenommen. In unserem Futterkasten hat es dann entsprechende weiche Nahrung erhalten und ist zwischenzeitlich zu einer kleinen Eichhörnchenfrau heran gereift.

Wir sollten immer bedenken, dass wilde Tiere nicht zum Menschen kommen. Sie leben in der Natur und dort gehören sie auch hin. Werden Menschen von Tieren aufgesucht hat das immer einen Grund und meistens ist Hunger die Ursache dafür.  Durch den ständig zunehmenden Strassenverkehr müssen viele unserer Eichhörnchen sterben. Auf der Suche nach Futter und Trinkstellen müssen die Tiere häufig stark befahrene Strassen überqueren. Für Futter und Trinken laufen Eichhörnchen bis zu 6 Kilometer weit. 

 

Ein zugelaufenes ungefähr 7 Wochen altes Jungtier

Leider gibt es auch einige boshafte Menschen, die mein Engagement für völlig unsinnig halten und ihren Frust an den Tieren auslassen. Ich musste schon erleben, das Eichhörnchen mit einer Nuss angelockt und dann mit Wasser, Steinen, Messern und Feuerwerkskörpern beworfen wurden. Das verstößt im großen Maße gegen das Tierschutzgesetz. Bitte sehen Sie nicht weg, wenn Sie derartige Dinge beobachten und sprechen Sie die Leute darauf an, auch wenn das auf Unverständnis stößt. Sie retten damit vielleicht das Leben eines säugenden Muttertieres.

Von einer Eichhörnchen Auffangstation wurde mir berichtet, dass dort ein Eichhörnchen abgegeben wurde, das mit seinem Bein an einen Zaun festgebunden war. Sie können sicher erahnen, dass sich das Tier qualvoll versucht hat zu befreien. Zum Glück wurde das Eichhörnchen gefunden und in eine Auffangstation gebracht. Das Bein des Tieres musste jedoch amputiert werden. Ich frage mich immer wieder nach dem Grund einer solchen Tierquälerei. Deshalb schauen Sie bitte nicht weg. Tierquälerei ist strengstens verboten ! Zuständig für krimminelle Handlungen an Tieren ist die Wasserschutzpolizei, an die Sie sich dann sofort wenden sollten.

Bei so vielen Nüssen kann man einfach nicht widerstehen

Hinzu kommt, dass sich der Mensch immer mehr ausbreitet. Unsere Städte und Vororte werden immer dichter besiedelt. Es gibt mehr Menschen, mehr Autos, mehr Parkplätze, mehr Wohnungen, größere Flughäfen usw. und das alles zu Lasten der Natur. Auch Waldgebiete werden teilweise für Neubebauung im großen Maße abgeforstet. Der Lebensraum unserer wilden Tiere wird dadurch immer weiter eingeschränkt. Unser Eichhörnchen ist deshalb oft in Parkanlagen und auf Friedhöfen anzutreffen. Dort finden die kleinen Nager noch den gemischten alten Baumbestand, den sie zum Überleben brauchen. Doch auch öffentliche Parkanlagen werden durch die Nutzung der Menschen immer mehr mit Unrat und Müll belastet. Das führt auch hier zur Auslegung von Giftködern durch die auch unser Eichhörnchen stirbt. 

Bereits vor einiger Zeit haben mich Leute ohne Erfolg dazu ermuntern wollen, etwas über unsere Eichhörnchen zu schreiben. Dazu veranlasst haben mich schließlich die hohe Sterberate der bei uns ansässigen Eichhörnchen und die Erkenntnisse, die ich über ihren Tod erlangt habe. Ich würde mir sehr wünschen, dass wir alle durch meine Ausführungen sensibilisiert werden, mit unserer Umwelt, der Natur und insbesondere mit unseren frei lebenden Tieren verant- wortungsbewusster umzugehen. Wenn diese Seiten dazu beitragen, dass auch nur das Leben eines Tieres gerettet werden kann, waren meine Ausführungen nicht umsonst.

Da sind doch Nüsse versteckt

Zusammenfassend alles Wichtige

Achten Sie auf verletzte oder verwaiste Tiere und nehmen Sie die Tiere auf. Wenden Sie sich sofort an Wildtierschutz-Deutschland.de. unter der Sie Rufnummern von Auffangstationen in Ihrer Nähe finden oder an das nächstgelegene Tierheim.

Wenn Sie Eichhörnchen durch Zufütterung unterstützen wollen, achten Sie unbedingt auf die Hygiene und verwenden Sie nur gutes Futter und sauberes Trinkwasser. Von verdorbenen und mit Bakterien behafteten Futter werden unsere Eichhörnchen krank.

Verwenden Sie nur Futterhäuser, an denen sich das Eichhörnchen nicht verletzen kann und genügend Luftzufuhr besteht. Entfernen Sie vor allem regelmäßig Futterreste, da anderenfalls Ungeziefer angelockt werden kann.

Eichhörnchen in kalter Jahreszeit beim Fressen

Achten Sie auf Eichhörnchennester, wenn Bäume gefällt werden. Sprechen Sie die Fällarbeiter an und lassen Sie sich gegebenenfalls die Fällgenehmigung zeigen. Bitten Sie darum den Kobel genauestens nach Jungtieren zu durchsuchen oder durchsuchen Sie den Kobel im Zweifelsfall selbst und schalten Sie die Umweltbehörde ein.

Achten Sie darauf, dass Ihr Hund kein Eichhörnchen jagt und leinen Sie ihn an. Lassen Sie Ihre Katze vorzugsweise nur in der Nacht frei herum laufen und verwenden Sie für Ihren Balkon keine grobmaschigen Netze, in denen sich das Eichhörnchen verfangen kann.

Achten Sie darauf, wenn Müll, Unrat und Umweltgifte verbotener Weise in Grünanlagen entsorgt werden und sprechen Sie die Leute darauf an. Schalten Sie die Umweltbehörde oder wenn verbotener Weise Streusalz eingesetzt wird, das Ordnungsamt ein.

Wenn Sie Haus-und Grundbesitzer sind achten Sie darauf, dass Giftköder absolut sicher ausgelegt werden und verwenden Sie nur feste Giftköder. Kontrollieren Sie den Auslageort täglich und entfernen Sie heraus getragenes Futter sofort. Öffentlich ausgelegte Köderboxen sind grundsätzlich mit dem Namen und der Rufnummer des Kammerjägers versehen, an den Sie sich wenden können. Verwenden zuerst Lebendfallen, bevor Sie Gift auslegen.

Ungesicherte Regentonnen sollten unbedingt mit einem langen Brett oder Ast gesichert werden, damit das Eichhörnchen nicht ertrinken kann.

Verzichten Sie möglichst auf Gartengifte durch die viele Eichhörnchen qualvoll sterben müssen und verwenden Sie alternative Mittel.

Wenn Sie beobachten, dass Findeltiere nicht wieder in die Freiheit entlassen werden, schalten Sie bitte das Veterinäramt ein. Für krimminelle Handlungen an Tieren ist die Wasserschutzpolizei zuständig.

In eigener Sache

Ich bedanke mich bei meinen lieben Nachbarn, die meine hoch verpixelten Tieraufnahmen internet gerecht gestaltet haben und bei meinem lieben Mann, der mich täglich bei der Versorgung und all meinen Bemühungen unsere Eichhörnchen zu schützen tatkräftig unterstützt.

Mensch, hab ich Hunger bekommen. Nun komm schon, sonst findet noch einer unser Hompage Versteck.