Interessantes über das Eichhörnchen

Im Winter braucht das Eichhörnchen eine besonders ausgewogene Ernährung

Ich kümmere mich in unserem Wohngebiet einer Großstadt um unsere kleinen Mitbewohner, die Eichhörnchen. Das Eichhörnchen ist ein wachsames, liebreizendes, neugieriges und ausgesprochen scheues kleines Wesen. Jedes Eichhörnchen hat wie alle anderen Tiere auch, seine eigene Persönlichkeit. Es gibt große und etwas kleinere Eichhörnchen, die sich alle an der Fellfarbe unterscheiden. Die Fellfarbe kann hell- bis dunkelbraun und manchmal auch schwarz sein, wobei der Bauch grundsätzlich weiß ist. Tiere mit weißen oder gemischten Fellfarben gehen ausschließlich aus Züchtungen hervor. Das Eichhörnchen trägt Sommer- und Winterfell und hält keinen Winterschlaf. Das Winterfell ist mit dichten grauen Wollhaaren versehen und viel wärmer als das Sommerfell.

Die weit verbreitete Meinung Eichhörnchen seien Nesträuber ist zu keiner Zeit bewiesen worden. Im Gegenteil, sie sind ausgesprochen friedsam und greifen ihre Feinde und andere Tiere niemals an, sondern ergreifen stets die Flucht. Lediglich die eigene Art wird in der Paarungszeit und bei Revierkämpfen attackiert. Niststätten von Vögeln werden von ihnen nur genutzt, wenn diese unbewohnt sind. Auch bestimmte Vogeleier gehören nur zu ihrer Nahrung, wenn der Hunger zu groß wird.  Ich habe schon Vogelnester mit Eiern in unseren Garten gelegt, die aufgrund von Baumarbeiten entfernt werden mussten. Leider haben die Vogelmütter ihre Nester nicht wieder angenommen und trotz vieler bei uns im Garten herum laufender Eichhörnchen, fehlte auch nach drei Tagen nicht ein einziges Vogelei.

Von einer Nachbarstochter wurde mir kürzlich mitgeteilt, dass das Eichhörnchen in einem Zeitschriftenmagazin als Vielfrass bezeichnet wurde und angeblich auch Kleintiere auf seinem Speiseplan stehen sollen. Diese Aussage deckt sich in keiner Weise mit meinen jahrelangen Erfahrungen und Beobachtungen. Ein Eichhörnchen frisst nur so viel bis es satt ist. Der Rest der Nahrung wird für schlechte Zeiten versteckt. Auch von Eichhörnchenexperten habe ich noch nie gehört, dass das Eichhörnchen ein anderes Tier angegriffen oder attackiert hat, um es dann auch noch zu verspeisen. Selbst wenn sich kleine Vögel wie Meisen dem Eichhörnchen nähern, läuft es ängstlich weg. Trägt ein Eichhörnchen etwas in seinem Maul, ist es mit Sicherheit ganz normales für das Eichhörnchen bestimmtes Futter, Nistmaterial oder eines seiner Jungtiere. Deshalb glauben Sie bitte nicht alles was geschrieben steht. Auch viele Berichte aus der Literatur können auf alte und falsche Überlieferungen basieren. Nehmen Sie sich die Zeit und beobachten Sie unsere Eichhörnchen ganz genau, am besten mit einem Fernglas um die Tiere nicht zu stören. Ich bin mir ganz sicher, Sie werden mit meinen Erkenntnissen übereinstimmen.

Unter guten Bedingungen kann ein Eichhörnchen bis zu 12 Jahre alt werden. Durch die vielen Gefahren, denen unsere Eichhörnchen ausgesetzt sind, werden die meisten von ihnen aber noch nicht einmal 1 Jahr alt.

Kobel

Eichhörnchenkobel

Eichhörnchennester nennt man Kobel. Ein Kobel hat zwei Ein- bzw. Ausgänge, da das Tier immer einer Fluchtmöglichkeit braucht. Das innere der Kobel  wird von den Eichhörnchen mit Gras und weichem Moos ausgefüttert, so dass es im Kobel sehr kuschelig und warm ist. Auch von den Baumrinden abgenagte dünne Streifen und Äste werden für den Bau des Kobels verwendet. Das Eichhörnchen nimmt das Nistmaterial in seinem Maul auf. Dazu wird es mit den Vorderpfoten zu einem kleinen gut zu transportierdem Knäuel geformt. Leider finden die Tiere insbesondere in den Wintermonaten nur wenig geeignetes Nistmaterial. Ich habe schon Kobel gefunden, die mit Plastiktüten aller Art und weg geworfenen schmutzigen Tüchern ausgestattet waren. Mit Haushalts- und Umweltgiften versetzte Tücher sind besonders gefährlich für die Tiere, da sie in dem Kobel ständig damit in Berührung kommen.

In der Regel hat ein Eichhörnchen drei oder auch mehr Kobel, wobei nur ein Kobel als Hauptnest genutzt wird. Das ist auch erforderlich, insbesondere wenn das Eichhörnchen einmal einen Kobel verliert, zum Beispiel durch das Fällen von Bäumen oder heftigen Stürmen. Den richtigen Platz für einen Kobel zu finden ist gar nicht so einfach und nicht jeder Baum eignet sich dafür. Weil dicht bewachsene Nadelbäume gute Versteckmöglich-keiten und frische Triebe als Nahrung bieten, bieten sie sich besonders gut an. Die Kobel werden in der obersten Baumkrone alter Bäume und in Astgabeln und abgehenden Ästen angebracht. Um den richtigen Platz zu finden, streckt sich das Eichhörnchen zwischen den Ästen und Astgabeln in allen Richtungen aus. Damit wird abgemessen und geprüft, ob der Platz groß genug ist und der Kobel ordentlich befestigt werden kann.

Verhalten

Bei Gefahr richtet sich das Eichhörnchen auf und schaut sich wachsam um. Ist ihm etwas nicht geheuer fängt es an kräftig mit dem Schwanz hin und her zu schlagen und gibt Warnlaute ab oder es bleibt völlig regungslos sitzen. Ihren langen buschigen Schwanz benutzen Eichhörnchen auch als Gleichgewichtsorgan und um sich zu wärmen. Ist der Schwanz S-förmig über den Rücken der Tiere gelegt, fühlen sie sich sicher und wohl.

Eichhörnchenmännchen zeigen ein ausgesprochenes Revierverhalten, deshalb werden in der Regel auch mehr Männchen als Weibchen geboren. Männchen dulden in ihrem Revier keine Rivalen. In der Natur ist ein Revier zwischen 3 und 5 Hektar groß. 1 Hektar entspricht einer Fläche von 10 000 Quadratmetern. Die kleinen Lebensräume der Eichhörnchen in unseren Großstädten macht das artgerechte Zusammenleben der Tiere sehr schwierig und durch Abforstung jedes Baumes wird ihr Lebensraum noch weiter eingeschränkt.

Entspanntes Eichhörnchen beim Fressen

Sehr zum Ärger vieler Menschen bevorzugen Eichhörnchen aufgrund ihres immer kleiner werdenden Lebensraumes auch Terrassen und Balkonkästen als Versteck für das Futter. Insbesondere junge neugierige Eichhörnchen suchen nach jeder Versteckmöglichkeit und hinterlassen meistens ein kleines Schlachtfeld. In der Regel reicht es aus, die kleinen Nager mehrmals zu erschrecken oder Mobiles anzubringen, um sie von diesen Plätzen fern zu halten. Das Bewerfen der Tiere mit irgendwelchen Gegenständen oder andere krimminelle Handlungen sind strengstens verboten, da das Eichhörnchen zu den besonders geschützten Tierarten gehört.

Oft ist auch ein gewisser Futterneid unter den Tieren zu beobachten. Nicht selten versuchen Eichhörnchen an das Futter ihres Artgenossen zu kommen und jagen sich gegenseitig. Ist ein Nebenbuhler nicht erwünscht, geben Eichhörnchen ganz leise Quiekgeräusche von sich und legen ihre Ohren an. Bei Revierkämpfen beißen sich die kleinen Nager auch unter-einander und schwere Verletzungen können die Folge sein.

Eichhörnchen am Futterplatz

Wenn Eichhörnchen ihr Futter verstecken, stellen sie sich ganz fest auf die Hinterbeine und graben mit den Vorderpfoten ein kleines tiefes Loch, in dem das Futter hinein kommt. Das Loch wird dann fest mit Erde zugeklopft. Später suchen die Tiere den Boden, in dem das Futter versteckt wurde systematisch Stück für Stück ab. Je größer das Revier ist in dem nach Futter gesucht wird, je größer ist auch der Erfolg nach der Nahrungssuche. 

Jungtiere

Eichhörnchen können sich das ganze Jahr über paaren. Die Männchen geben dann Jungtierlaute ab, um das Weibchen auf sich aufmerksam zu machen und versuchen das Weibchen in einer wilden Jagd zu erobern. Nach der Paarung bezieht das Männchen den Kobel des Weibchens. Das Weibchen nimmt ordentlich an Körperumfang zu und ist an den vielen am Bauch befindlichen Zitzen zu erkennen. Bis zur Geburt der Jungen wird es vom Männchen nicht aus den Augen gelassen. Sind die Jungen geboren ist das Weibchen mit dem Säugen und dem Sauberhalten des Kobels voll beschäftigt und das Männchen wird aus dem gemeinsamen Nest vertrieben.

Werden die ca. 3 bis 6 Jungen geboren sind sie etwa daumengroß, nackt, blind und taub und werden in der Regel 6 bis 9 Wochen von der Mutter gesäugt. Nach ungefähr 7 Wochen verlassen die Jungtiere zusammen mit ihrer Mutter das erste Mal das Nest und nach ca. 12 Wochen sind sie dann selbstständig. Weil Eichhörnchen einen ausgesprochenen Geruchssinn haben, werden die Jungen jederzeit am Geruch von ihren Eltern erkannt.

Vorübergehende Aufnahme von jungen oder verletzten Tieren

Wird ein Kobel durch das Fällen eines Baumes oder Naturgewalten zerstört, zieht die Mutter mit den Jungtieren in einen anderen Kobel um. Solange die Jungen noch nicht selbst das Nest verlassen können werden sie von der Mutter in den neuen Kobel gebracht. Sind die Jungen bereits selbstständig kann es passieren, dass sie ihrer Mutter nicht so schnell folgen können oder Gefahr in der Nähe ist und sich verlaufen. Auch der Mutter kann etwas zustoßen, zum Beispiel im Strassenverkehr. Die Jungtiere suchen dann Hilfe beim Menschen, in dem sie auf ihn zulaufen und am Körper hoch krabbeln. Das ist häufig auch ein Zeichen dafür, dass die Tiere bereits längere Zeit nicht versorgt worden sind. Bitte nehmen Sie das Tier dann sofort auf und halten Sie es warm. Legen Sie das Tier zum Beispiel in einen Schuhkarton oder ein kleines Körbchen, dass Sie vorher mit weichen Fliestüchern ausstatten sollten. Eichhörnchen mögen es kuschelig und warm und verstecken sich gern. Bitte verwenden Sie keine Tücher wie Frottee, die Fäden ziehen können und an denen das Eichhörnchen mit seinen Krallen hängen bleiben und sich verletzen kann.  

Junges Eichhörnchen beim Verzehren einer geöffneten Walnuss

Oftmals sind von dieser Situation mehere Jungtiere betroffen. Schauen Sie sich deshalb in der Umgebung um, ob Sie noch weitere Tiere entdecken. Warten Sie aber auf jeden Fall einige Zeit ab, ob die Mutter vielleicht doch noch zurück kommt und nach den Jungen sucht. Die Rückführung zum Muttertier ist das oberste Gebot und muss an erster Stelle stehen.

Das Muttertier wird jedoch nur zurückkommen und nach weiteren Jungtieren suchen, wenn sich keine Feinde des Eichhörnchens in der Nähe befinden und die Jungen unverletzt und nicht unterkühlt sind. Sollte das nicht der Fall sein, nehmen Sie die Tiere bitte auf. Sollten Sie nur ein Jungtier gefunden haben, suchen Sie den Fundort bitte in den nächsten 2-3 Tagen erneut auf. Es könnte sein, dass sich weitere Jungtiere versteckt haben, die Sie vorher nicht gesehen haben.

Bitte geben Sie Jungtiere auf jeden Fall in professionelle Hände, zum Beispiel an eine Wildtierauffangstation oder das  nächstgelegene Tierheim ab. Versuchen Sie nicht die Jungen alleine aufzuziehen, wenn Sie so etwas bisher noch nie gemacht haben. Es erfordert viel Erfahrung, spezifische Kenntnisse und nimmt sehr viel Zeit in Anspruch. Jungtiere müssen rund um die Uhr alle 2 Stunden mit Katzenaufzuchtsmilch versorgt werden und für die Darm- und Blasenentleerung ist eine ausgiebige Buchmassage erforderlich. Spätestens in der 7 bis 8 Woche sollten die Jungen ohnehin in eine Auffangstation gegeben werden. Dort werden sie zusammen mit ihren Artgenossen gehalten, vom Menschen wieder entwöhnt und somit auf die Auswilderung vorbereitet. Die Auswilderung erfolgt in nahrungsvolle Gebiete mit möglichst wenig Feinden, damit das Eichhörnchen eine gute Überlebenschance hat.

 

Jungtier bei selbstständiger Aufnahme weicher Nahrung

Versuchen Sie auf keinen Fall das Tier zu behalten und womöglich bei sich in einem Käfig zu halten. Das ist strengstens verboten und das Eichhörnchen wäre tot unglücklich. Eichhörnchen lieben die Freiheit. Wenn Sie beobachten, dass jemand ein wildlebendes Tier gefunden und nicht wieder ausgewildert hat, unterrichten Sie bitte das Veterinäramt.

Bei Aufnahme von verletzten erwachsenen Tieren sollten Sie unbedingt Handschuhe tragen, um nicht gebissen zu werden. Erwachsene Eichhörnchen laufen nicht mehr auf den Menschen zu. Halten Sie das Tier warm und wenden Sie sich an das nächstgelegende Tierheim oder einen Tierarzt. Da unsere Eichhörnchen extrem stressempfindlich sind, sollten Sie das Köpfchen der kleinen Nager möglichst mit einem kleinen Tuch bedecken oder legen Sie es in einen kleinen Leinenbeutel. Das beruhigt die Tiere. 

Erstversorgung von Jungtieren

Fütterung eines ca. 2 Wochen alten Jungtieres

Wenn Sie ein aufgenommenes Jungtier nicht sofort abgeben können, versorgen Sie es auf jeden Fall mit Flüssigkeit. Hierfür benötigen Sie eine Einwegspritze ohne Nadel, abgekochtes Wasser und etwas Fencheltee. Achten Sie darauf, dass sich der Innenteil der Einwegspritze leicht hoch ziehen und wieder herrunter drücken läßt. Ist das nicht der Fall kann es passieren, dass Flüssigkeit in die Lunge gelangt und das Tier stirbt. Am besten eignen sich kleine 1 ml Spritzen dafür. In Tierarztpraxen erhalten Sie auch kleine Ernährungsaufsätze für die Spritzen oder ein komplettes Säugeset. Die Spritze sollte ganz vorsichtig seitlich in das Maul eingeführt und die handwarme Flüssigkeit langsam und sehr behutsam mit kleinen Pausen verabreicht werden, bis das Tier aufhört zu trinken. Danach muss der Bauch des Tieres solange leicht massiert werden, bis Darm-und Blase entleert wurden. Entfernen Sie Kot und Urin mit einem weichen Papiertaschentuch. Die ersten zweimal sollte dem Tier alle zwei Stunden nur diese Flüssigkeit gegeben werden. Kochen Sie bitte nicht vorher zubereitete Flüssigkeiten auf, sondern bereiten Sie jede Mahlzeit neu zu. 

Für die Mahlzeiten danach kann die Flüssigkeit mit Katzenaufzuchtsmilch (zum Beispiel Royal canin) und einer Messerspitze Honig gemischt werden. Die genaue Dosierung entnehmen Sie bitte der Grauchsanweisung. In der Regel wird im Verhältnis von 3 zu 1 gemischt, das heißt Sie nehmen dreimal so viel Flüssigkeit (Fencheltee) wie Katzenaufzuchtsmilch. Um die zu verfütternde Menge zu bestimmen müssen Sie wissen, was das Tier wiegt. Hierfür gilt folgende Formel: Gewicht geteilt durch 100 multipliziert mit 5 ergibt die Menge in ml pro Mahlzeit, die das Tier zu sich nehmen sollte. Die weitere Versorgung von Eichhörnchen im Rahmen der Aufzucht sollte auf jeden Fall in einer Auffangstation oder in einem Tierheim erfolgen.

Dieses Eichhörnchenbaby ist noch blind und taub

Wichtig:

Wildtiere haben in der Regel Flöhe, dafür leben sie in freier Natur. Bei Jungtieren ist der Flohbefall fast immer sehr gering. Die Flöhe fallen in kurzer Zeit von dem Tier ab. Ich zerdrücke die Flöhe dann immer zwischen meinen Fingern und wechsel das Fliestuch, in dem das Tier eingekuschelt ist.

Die Flöhe von denen unsere Eichhörnchen befallen sind, gehen übrigens nicht auf den Menschen über. Lassen Sie das Tier auch auf keinen Fall von einem Tierarzt ohne triftigen Grund entflohen, weil Flohpulver, Flohspray und andere Mittel durch die Körperpflege von dem Tier aufgenommen werden. Auch das Aufbringen dieser Mittel ist nicht ungefährlich, da sie in Mund, Augen, Ohren und Nase gelangen können. Das gleiche gilt für kranke, verletzte und geschwächte Tiere.

Diese Mittel sollten wirklich nur angewendet werden, wenn ein außergewöhnlich starker Flohbefall vorliegt, durch den das Leben des Tieres gefährdet ist. Im übrigen befinden sich die meisten Flöhe ohnehin in dem Kobel und nicht an dem Tier. In den kalten Wintermonaten fallen die meisten Flöhe von ganz alleine, auch bedingt durch den Fellwechsel, von dem Tier ab.


Züchten und verkaufen von Eichhörnchen

Unter Einhaltung gesetzlicher Vorschriften ist das Züchten von Eichhörnchen in Deutschland erlaubt. Die gezüchteten Tiere werden dann weiter verkauft und verbringen ihr ganzes Leben in Gefangenschaft. Für jedes verkaufte Eichhörnchen werden neue Tiere nachgezüchtet. Eichhörnchen sind Wildtiere und keine Kuscheltiere. Sie lieben die freie Natur, das Herumlaufen im Laub und Gras sowie das Klettern und Herumspringen und Nagen in den Bäumen. Sie sind ausgesprochen neugierig und wollen das Leben in Freiheit entdecken, kennen lernen und genießen. In Gefangenschaft ist das alles nicht möglich.

Wenn Sie die kleinen Eichhörnchen mögen, engagieren Sie sich für den Schutz der Nager. Hierfür gibt es so viele Möglichkleiten. Unterstützen Sie die Tiere zum Beispiel durch Zufütterung. So können Sie die Eichhörnchen in freier Natur erleben und sich an ihnen erfreuen. Eichhörnchen sind sehr menschenfreundlich. Wenn Sie die Tiere regelmäßig mit Futter unterstützen, werden Sie sehr schnell eine Verbindung zu den Tieren bekommen. Oder fragen Sie in Eichhörnchen Auffangstationen nach, ob dort noch ehrenamtliche helfende Hände gebraucht werden. So hätten Sie sogar hautnahen Kontakt mit den kleinen Nagern.

Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass Eichhörnchen ab einem Lebensalter von ca. 10 bis 12 Wochen in die Freiheit entlassen werden wollen. Das macht sich bemerkbar, wenn das Eichhörnchen plötzlich anfängt stundenlang hin und her oder im Kreis zu laufen. Dann reicht auch eine 60 bis 70 Quadratmeter große Wohnung, in der sich das Tier völlig frei bewegen kann nicht mehr aus, um das hin und her und im Kreis laufen des Tieres zu verhindern.

Ein kleines Eichhörnchen Männchen ist bei uns aus großer Höhe von einem Baum gefallen und hatte einen Schock erlitten. Wir haben das Eichhörnchen dann bei uns aufgenommen und weiter aufgezogen, bis es selbstständig genug war, um wieder in die Freiheit entlassen zu werden. Das Eichhörnchen hat dann die erste Zeit in einem von uns angebrachten Nistplatz außerhalb unseres Fensters übernachtet. Ich werde jedoch niemlas vergessen, als das Eichhörnchen nach das ersten Nacht am nächsten Morgen zu uns in die Wohnung herein gekommen ist und ganz lange und ruhig mit seinen kalten Füßchen und seiner kalten Schnauze eingerollt in meinen beiden Händen gesessen und sich einfach nur für seine Freiheit bedankt hat. Das war das erste und letzte Mal, dass das Eichhörnchen in meinen Händen saß. Das alles hat mich tief bewegt. Eine professionelle Fachkraft aus einer Auffangstation hat einmal zu mir gesagt: Achten Sie auf das Verhalten der Eichhörnchen, sie zeigen Ihnen ganz genau was sie wollen und ob es ihnen gut geht. Diese Aussage kann ich nur mehr als bestätigen.

Deshalb meine Bitte. Wenn Sie die kleinen Eichhörnchen lieben, engagieren Sie sich für sie. Dafür gibt es so viele Möglichkeiten. Eichhörnchen gehören in die Freiheit, wer will sein Leben schon gern in Gefangenschaft verbringen.  Im Übrigen weiß man nie, von wem ein verkauftes Tier gehalten wird. Viele Tiere - auch Haustiere - werden einfach ausgesetzt oder im schlimmsten Fall misshandelt.

 

Ich glaube, wir waren auch mal so klein. Jetzt kommt etwas über Gefahren.